Virtueller Flipper selbst gebaut - Virtual Pinball
Click here for the English version...
Beim Bau meines MAME Retro Arcade Videospielautomaten stieß ich auf die Flipper-Emulatoren Future Pinball und Visual Pinball. Mit diesen Programmen lassen sich die meisten alten Flipper-Tische sowie selbst erstellte Flipper auf dem PC spielen. Die Tische zeichnen sich inzwischen durch einen sehr hohen Realitätsgrad und eine gute Ball-Physik aus. Durch den Einsatz mehrerer Monitore und Dot-Matrix-Displays, eingebaut in ein Standard Flippergehäuse, erhält man richtiges Pinball-Feeling. Dieses Feeling wird durch den Einsatz von software-gesteuerten Flasher-LEDs und speziellen Schützen, die das Klackern der Flipper-Finger, Slingshots und Bumper simulieren, noch weiter unterstützt. Sowas wollte ich auch! Daher startete dieses Bau-Projekt Anfang 2014 mit dem Kauf eines alten, defekten Flipper von Bally mit dem Namen "Little Joe", welchen ich im weiteren Verlauf in einen virtuellen Flipper, kurz: VPin, umbauen werde.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und Verfolgen des Projekts "Selbstbau eines Virtual Pinball - VPin". Fragen, Bemerkungen oder Anregungen sind über die Kommentarfunktion jederzeit willkommen!
* * * * Breaking News 10.02.2024 * * * *
Mitte 2023 habe ich mich dazu entschlossen, neuen VPin Attack From Mars Virtual Pinball Machine zu bauen. Der Flipper ist nun fertig gestellt und Du findest den Baublog hier: https://blog.klomp.de/escucos-vpin/
Heute wurde gebohrt und gesägt. Zusätzlich zu den vorhandenen Standard Flipper-Buttons kamen rechts und links noch je ein Button für "Magna Save" hinzu. An Flipper-Tischen wie z.B. dem "Black Knight" lassen sich hierüber Magnete aktivieren die verhindern, dass die Kugel über die Außenbahnen verschwinden. Für die Löcher musste ich erst vorsichtig mit einem 30 mm Forstner-Bohrer etwa 1 cm tief vorbohren und den restlichen Durchbruch mit einem 16 mm Bohrer erledigen. Die 40 Jahre alten und ziemlich verdreckten Flipper-Buttons habe ich durch neue, weiße Original-Buttons ersetzt - schließlich möchte ich das "Little Joe" Design erhalten.
Danach habe ich die großen Öffnungen für den Subwoofer sowie die zwei unteren Lüfter in die Bodenplatte gesägt. Zwei weitere Lüfter kommen später in die Backbox, sodass für ausreichend Kühlung gesorgt sein sollte. Zum Schluss konnte ich noch eine Kaltgerätebuchse für die Stromversorgung einbauen.
Write comment (0 Comments)
Nach einer Sommerpause geht es nun wieder mit dem VPIN weiter. Vorletzte Woche traf endlich das PinLED DMD (Dot Matrix Display) für die Highscore-Anzeige ein. An dieser Stelle nochmal danke an Sven Bernhardt vom vpin-shop.de für die tolle Unterstützung bei der Beschaffung. Das DMD wird über die PinDMD V2 Platine per USB an den PC angeschlossen und zukünftig unterhalb des Backglass-Monitors in der Backbox montiert. Mit dem DMD ergibt sich ein realeres Flipper-Feeling als mit einem normalen Monitor, aber die Hardware hat auch ihren Preis.
Anfangs hatte ich noch Probleme mit der Installation der USB-Treiber für das PinDMD - scheinbar kommt die Platine nicht mit den USB 2.0 und USB 3.0 Ports von neueren Mainboards klar. Abhilfe schaffte hier eine zusätzliche USB-Steckkarte mit Via-Chipsatz - damit klappte es perfekt.
Anbei ein erstes Video des Monitor-Setups. Das Playfield liegt lose auf dem Tisch, dahinter stehend der Backglass-Monitor und rechts das DMD.
Write comment (9 Comments)
Letzte Woche konnte ich die Flipperfüße vom Lackierer holen. Sie waren sehr stark oxydiert und ich habe sie bei einer lokalen Firma sandstrahlen und lackieren lassen. Nun sehen sie wieder aus wie neu.
Außerdem habe ich angefangen, den PC und die restliche Hardware auf ein Brett zu montieren, welches ich einfach in das Flipper Gehäuse einbauen und bei Bedarf auch leicht wieder ausbauen kann. Der PC läuft wie ein Rennwagen, ich habe einen Intel Core I5-4670 auf einem Asus H87-Pro Mainboard mit 8GB RAM verbaut. Als Festplatte werkelt eine 128 GB Samsung SSD, mit der die Bootzeit bis zum Desktop bei etwa 8-9 Sekunden liegt (Windows 7 Professional 64Bit). Bei der Grafikkarte handelt es sich um eine Gigabyte GeForce GTX 760. Ist sicher ein klein wenig Overkill, aber ich wollte da keine Kompromisse eingehen - man liest immer wieder von Lags und Rucklern bei Visual Pinball und Future Pinball in Kombination mit schwachbrüstiger Hardware. Des Weiteren sind noch folgende Teile auf dem Brett montiert (von oben links): I-PAC 2 (PC Interface für die Eingabe-Buttons), LED-Wiz 32 (Ausgabemodul für das Force Feedback, also zum Anschließen von LEDs, Schütze, Shaker, Replay-Knocker usw.), Dual-H-Bridge (da die Leistung des LED-Wiz für den Shaker-Motor nicht ausreichend ist) und jeweils ein 24 Volt und 12 Volt Netzteil. Es fehlt noch das Relais zum Ansteuern des Replay-Knockers. Ich hoffe, dass mir das Brett bei der weiteren Verkabelung nicht zu klein wird, aber das wird sich zeigen. Das Analog-Nudging- und Plunger-Modul "PinAna 1" wird übrigens getrennt von dem Brett ganz vorne im Cab verbaut.
Write comment (4 Comments)
Da das aus dem Samsung LED TV UE40D5000 ausgebaute Display Panel insgesamt knapp 16 mm zu breit ist, musste ich mit einer Oberfräse jeweils rechts und links an der Innenseite des Flippergehäuse eine knapp 8 mm dicke Nut ausfräsen. Das Holz ist 19 mm dick, da blieb also noch genug Material übrig. Das Panel passt jetzt perfekt in die Nut und liegt sauber auf. Unten stößt es fast bis an die Lockdown Bar und oben sind noch ein paar Zentimeter übrig - hier werden später die 5 geplanten LED Flasher Platz finden. Ich habe in 3 Durchgängen insgesamt 30 mm tief gefräst, sodass zwischen Panel und Glasscheibe noch etwas Luft zirkulieren kann und unten keine Probleme mit dem Plunger und den Buttons auftreten.
Ich habe das erste mal eine Oberfräse bedient, bin aber mit dem Ergebnis ziemlich zufrieden - zumal ich Oberfräse und Fräskopf bei meinen Versuchen nicht zerstört habe ;)
Besten Dank an Henk Reitmann für die Leihgabe!
Write comment (0 Comments)Bis auf das Dot Matrix Display (DMD) und ein paar Kleinteile habe ich inzwischen das Material für den VPin zusammen. Anfangs plante ich, das Nudging, also das Rütteln am Gehäuse zum Beeinflussen der Kugel, mit zwei weiteren Tastern neben den Flipper-Tastern zu realisieren. Es gibt zwar verschiedene Ansätze für echtes Nudging, z.B. mit Quecksilberschalter, die aber schwer zu kalibrieren sind und in keinem Forum habe ich bisher von einer wirklich zufriedenstellenden Lösung gelesen.
Außerdem sollte anstatt eines Plungers (Kugelabschuss-Stange) lediglich ein Taster zum Abschießen der Kugel eingebaut werden. Dann stieß ich allerdings im Flipper-Forum auf eine interessante Lösung von Michael (Meier1971), der einen interessanten All-In-One Controller entwickelte. Als Michael schrieb, von diesem Controller eine Mini-Version "PinAna 1" lediglich mit Analog-Plunger und Nudging zu entwickeln, war ich für einen Beta-Test sofort zu haben.
Die kompakte Platine ist mit einem Arduino Micro sowie einem Beschleunigungssensor bestückt und hat neben einem USB-Anschluss lediglich 3 Anschlüsse für ein analoges Poti. Als Poti wird am besten ein längeres 10k Schiebe-Poti aus dem Studiobereich verwendet, welches mechanisch am Plunger befestigt wird. Der Controller kalibriert sich beim Einschalten selbst - lediglich in Visual Pinball unter "Preferences -> Keys -> Plunger" müssen die Funktionen einmalig aktiviert und konfiguriert werden.
Je nach verwendetem Flipper-Tisch kann nun der Plunger gezogen und losgelassen werden - oder bei Tischen mit automatischem Abschuss kurz gedrückt werden. Unten findet ihr ein Video von mir mit der losen Platine im nicht eingebauten Zustand sowie ein Video des PinControl 1 von Michael im eingebauten Zustand (Plunger und Nudging werden ab 3:15 Minuten gezeigt, diese Funktionen werden von der kleinen Version PinAna 1 unterstützt).
Michael sucht momentan nach einem Vertriebsweg für beide Controller - die kleine Version "PinAna 1" für Plunger und Nudging wird vermutlich bei ca. 90,- Euro liegen - dafür bekommt man eine sehr gute, funktionierende Lösung inklusive ausführlicher Bedienungsanleitung. Bei Interesse wendet euch über das Forum an ihn oder direkt per eMail:
Besten Dank schon mal an Michael für die Unterstützung!
Write comment (16 Comments)